In Gedenken an Gerhard Rolphs wird am 21. Mai in Bova, im tiefen Süden von Kalabrien, das Museum der griechisch-kalabresischen Sprache eingeweiht

Das Museum wird zu Ehren des deutsches Lingusten Gerhard Rolphs eröffnet, der eine fundamentale Rolle in der Studie der griechisch –kalabresischen Sprache „Grecanico“ spielte. Lange Zeit hielt Rolphs sich in der kleinen Ortschaft Bova in der Abgeschiedenheit des Aspromonte Gebirges auf und erhielt 1968 die Ehrenbürgerschaft von Bova. Im Zuge der griechischen Besiedlung Süditaliens ist die griechische Tradition in einigen Dörfern des Aspromonte auch heute noch sehr lebendig, und es wird grekanisch unter den Einwohnern gesprochen.

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1892 geboren, diente Gerhard Rolphs im 1. Weltkrieg und war im Gefangenenlager fasziniert von den zahlreichen Dialekten, die unter den italienischen Gefangenen gesprochen wurden. Am Kriegsende entschloss er, sich dem Studium der italienischen Dialektik zu widmen. Rolphs hatte Romanistik studiert, und von Beginn seiner wissenschaftlichen Laufbahn an widmete er sich in besonderem Maße der Erforschung der süditalienischen Dialektik. Neben den italo-griechischen Dialekten in Kalabrien befasste er sich mit der historischen Grammatik der italienischen Sprache und ihrer Dialekte.

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Gerhard Rolphs verbrachte einen Großteil seines Lebens damit, nicht nur die Sprache der griechischen Minderheit, sondern auch aller anderen Dialekte in Kalabrien zu studieren. Er reiste von 1921-1983 zu Fuß durch Kalabrien und machte in 365 Dörfern Halt.

15 seiner lexikographischen Veröffentlichungen galten den Dialekten und der Namenskunde Kalabriens. Eckart Rohlfs, der Sohn des berühmten deutschen Linguisten, schenkt dem Museum zur Eröffnung einige interessante ethnographische Werke, die sein Vater während seiner Reisen in Kalabrien verfasst hat.