Es gibt viele gute Gründe für einen Urlaub in Kalabrien: die herrliche Bergwelt der Region, die Strände und das Meer, eine traditionsreiche Kultur und nicht zuletzt auch viele kulinarische Genüsse. Spricht man über die kalabresische Küche, kommt die Rede früher oder später auf sie: auf die rote Zwiebel. Sie wächst rund um die kalabresische Stadt Tropea und ist ein Naturprodukt, aus dem man zum Beispiel Pastasauce oder ein Zwiebelomelette macht. Aber Zwiebeleis und Zwiebelmarmelade kann man aus der roten Zwiebel ebenfalls bereiten. Und das ist nicht einmal halb so bizarr, wie es für manch einen vielleicht gerade klingt. Aber eventuell doppelt so lecker.

Die berühmte Zwiebel aus der Region Tropeatropea rote zwieben

Einige Quellen sagen es den Phöniziern nach, die rote Zwiebel vor über 2.000 Jahren nach Kalabrien gebracht zu haben. Andere vermuten, dass es die Griechen waren. Und die Araber sollen auch ihre Rolle bei ihrer Verbreitung gespielt haben. Fakt ist: Die rote Zwiebel ist irgendwann in Kalabrien angekommen. Und sie ist jetzt hier Zuhause, ist geliebt, begehrt, berühmt und eine Zutat für zahlreiche Rezepte in der kalabresischen Region, die vom Capo Vaticano und von Vibo Valentia begrenzt wird. Der Geschmack der Zwiebel ist süßlich und mild. Das lässt den Gedanken an Eis oder Marmelade aus der roten Zwiebel nicht mehr so ganz eigentümlich erscheinen. Man kann diese Zwiebel auch roh essen, ohne Tränen zu bekommen. Und sie ist nicht alleine lecker, sondern auch sehr bekömmlich. Die rote Zwiebel existiert in diversen Varianten, die auch zu unterschiedlichen Jahreszeiten geerntet werden. Zu ihnen gehören die große weiße Zwiebel, die frische und die späte rote Zwiebel zum Aufbewahren.

Leckere Gerichte und andere leckere Gerichte

Sucht man nach Gerichten, die man mit der roten Zwiebel kochen kann, trifft man auf eine Anzahl von Rezepten, die man sich eventuell auch gut mit anderen Zwiebelarten vorstellen kann. Das bereits erwähnte Omelette und die Pastasauce gehören dazu. Doch auch Zwiebelmarmelade und das Zwiebeleis sind nicht nur ein Scherz. Allerdings ist etwa die Zwiebelmarmelade nicht wirklich vergleichbar mit anderen Marmeladensorten wie Erdbeer-, Himbeer- oder Stachelbeermarmelade. Zwiebelmarmelade aus der roten kalabresischen Zwiebel isst man nicht auf Toast oder auf dem Brötchen. Stattdessen wird sie als Beilage zu Fleisch oder Käse gereicht. Die Zubereitung ist nicht wirklich schwierig und viele Zutaten benötigt man ebenfalls nicht: Neben den roten Zwiebeln braucht man nur etwas Balsamico-Essig, ein bisschen Salz und etwas Gelierzucker. Das war’s. Die Zubereitung benötigt allerdings etwas Zeit, weil das Zutatengemisch eine ganze Weile lang ziehen muss.

„Gelato di Cipolla“ (Zwiebeleis) wird vermutlich nicht jedem Menschen gleich gut schmecken, aber der eine oder andere Mensch, der aktuell noch die Nase beim Gedanken an ein solches Eis rümpft, lässt sich möglicherweise doch davon überzeugen, dass ein Eis mit roter Zwiebel eigentlich ganz lecker ist. Andere lassen sich vielleicht zumindest zur Aussage hinreißen, dass es besser als angenommen schmeckt. Probieren Sie es einfach einmal. Zwiebeleis bekommt man beispielsweise in Tropea. Und auch Chilieis hat hier schon Freunde gefunden. Es ist wirklich erstaunlich, wie viel Kreativität die Einwohner Kalabriens bei der Erfindung neuer Eissorten beweisen. Und es ist ebenso erstaunlich, was hier so alles aus der roten Zwiebel hergestellt wird. Und wie lecker und/oder interessant das alles schmeckt. Kommen Sie. Testen Sie.

 

Frittata di cipolle (Zwiebelomelette)

zwiebeln aus tropeaZutaten (2 Personen)
500 g rote Zwiebeln
4 Eier
30 g geriebenen Parmesankäste
Salz
Pfeffer
Olivenöl

 

 

Zubereitung

Zwiebeln in dünne Ringe schneiden
Öl in der Pfanne erhitzen und Zwiebeln glasig andünsten
Salzen und pfeffern
1/2 Glas Wasser hinzufügen und ca. 15-20 Minuten bei niedriger Temperatur dünsten
Pfanne vom Herd nehmen und die Zwiebeln etwas abkühlen lassen

In einer Schüssel Eier, Parmesankäste, Salz und Pfeffer vermischen und die Zwiebeln hinzugeben
In der Pfanne Öl erhitzen, das Zwiebel- Eiergemisch hinzugeben und von beiden Seiten ca. 3 Minuten bei leichter Flamme leicht anbräunen

Eine einfache, aber herzhafte Mahlzeit. Dazu passt gut ein frischer Blattsalat.